“Lohnt sich die Modernisierung unseres Heizöltanks überhaupt noch?”
“Heizöl ist doch viel zu teuer!”
Häufig hören wir Fragen unserer Kunden, ob Heizöl in der heutigen Zeit noch ein zukunftsorientiertes Heizsystem darstellt. Viele haben Bedenken bezüglich der Kosten und des Klimaschutzes. Vor allem nach dem Beschluss der Bundesregierung bezüglich eines neuen Klima-Pakets mit dem Ziel, den CO2-Ausstoß bis 2030 deutlich zu senken. Trotzedm lautet die Antwort auf die Frage, ob sich die Ölheizung weiterhin für die Zukunft eignet, weiterhin: Ja!
Mit ca. 5,6 Mio. Ölheizungen nutzt mehr als ein Viertel aller Heizungen in Deutschland Heizöl als Energiequelle [1]. Hier sind vor allem kleinere Ein- und Zweifamilienhäuser in den ländlicheren Regionen vertreten, wo eine andere Versorgung nur begrenzt vorhanden ist. Aber auch Mehrfamilienhäuser und selbst Hochhäuser setzen oftmals auf eine Ölheizung. Heizöl ist demnach unverzichtbar für die deutsche Wärmeversorgung.
Ist Gas nicht viel besser und günstiger als Öl?
Vergleicht man moderne Gas – oder Ölbrennwertheizungen stellt man schnell fest, dass beide Technologien gleich effizient sind. Beide Techniken erreichen beinah einen Effizienzgrad von 98%, d.h. dass nur ca. 2% der im Brennstoff gespeicherten Energie nicht genutzt werden können.
Es stimmt zwar, dass eine Gasheizung nur wenig Platz benötigt. Aber auch hier hat die technische Entwicklung in den letzten 20 Jahren nicht Halt gemacht. So benötigen z. B. moderne Batterie-Tanks aus Kunststoff nur noch etwa 2,5 m² bei einem Lagervolumen von 3.000 Litern. Und durch die heutige durchweg doppelwandige Ausführung solcher Tanks wird der frühere beschichtete Auffangraum nicht mehr benötigt.
Ein weiterer Vorteil von Heizöl liegt in der unabhängigen Bevorratung. So können Sie z.B. das Öl bestellen wenn der Preis gerade günstig ist und sich auch den Lieferanten aussuchen, der am besten zu Ihnen passt. Außerdem zahlen Betreiber einer Heizölanlage nur für den Brennstoff, den sie auch wirklich verbrauchen. Es fallen keine laufenden Grundgebühren an, vor allem in Zeiten, in denen die Heizung gar nicht benötigt wird. Auch sollte der Betreiber im Hinblick auf die zukünftige Bepreisung von CO2 beachten, dass neben Heizöl auch Erdgas mit einem zusätzlich Aufschlag bedacht werden wird.
Auch wenn eine Ölheizung sowohl in der Anschaffung als auch im Unterhalt und der Wartung auf den ersten Blick teurer erscheint als bei einer Gasanlage, so sind die Gesamtkosten über den langen Nutzungszeitraum einer Heizung bei Öl deutlich günstiger. Und wenn man sich die Preisentwicklung für die beiden Energieträger in den letzten Jahren anschaut, stellt man ebenfalls fest, dass Heizöl in der Langzeitbetrachtung günstiger ist als Gas (siehe Abbildung).
Ist Öl nicht bedeutend schädlicher für die Umwelt?
Heizöl ist ein Rohöl-Derivat und gehört somit zu den fossilen und nicht erneuerbaren Energieträgern. Bei der Verbrennung entstehen zum einen Wasser zum anderen klimaschädliches CO2. Bei den CO2-Emissionen liegen Öl und Gas beide etwa im Mittelfeld. Der Energieträger mit den geringsten CO2-Werten ist Holz. Der nachwachsende Rohstoff gibt bei der Verbrennung nur so viel des klimaschädlichen Gases frei, wie es über seine Lebenszeit aufgenommen hat.
Aber auch hier hat die Technik bei Ölheizungen in den letzten beiden Jahrzehnten viel erreicht. So verbrauchen moderne Ölbrennwertheizungen bis zu 30% weniger Heizöl und stoßen dementsprechend auch weniger CO2 aus.
Des Weiteren lassen sich Ölheizungen mit vielen erneuerbaren Energien koppeln. Hier spricht man dann von einer sogenannten Hybridheizung. Bei den Kombinationsmöglichkeiten sind fast keine Grenzen gesetzt. So lassen sich Ölbrennwertheizungen z.B. mit Solar, Holzpellets, einem Kamin oder einer Wärmepumpe kombinieren. Oder sogar gleich mit mehreren Technologien gleichzeitig. So ist etwa die Kombination mit Solarthermie ist beliebteste Variante bei der Installation einer neuen Ölheizung. Dabei lässt sich sogar bis zu 40% des Heizöls einsparen, im Vergleich zu herkömmlichen Ölheizungen.
Tipp: Der Staat fördert die Modernisierung älterer Heizungsanlagen bis Ende 2019. So können über die KfW-Förderbank oder durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle Fördergelder beantragt werden.
Weitere Informationen zur Kombination von Heizöl und erneuerbaren Energien finden Sie auf www.zukunftsheizen.de.
Klimaschutz-Paket der Bundesregierung
Am 20. September 2019 hat das Bundeskabinett ein neues Klima-Paket beschlossen. Auch die Betreiber einer Ölheizung sind hiervon betroffen und fühlen sich derzeit schnell verunsichert.
Um die ersten dringenden Fragen bezüglich der zukünftigen Nutzung von Ölheizung zu beantworten, haben wir HIER die drängensten Themen, die derzeit beantwortet werden können, für Sie zusammengefasst.
Ist die Lagerung von Heizöl überhaupt sicher?
Der Gesetzgeber sieht für die Lagerung von wassergefährdenden Stoffen, wozu auch Heizöl zählt, hohe Sicherheitsanforderungen vor. So sind neben den Betreibern ebenfalls die Hersteller von Heizöltanks, Mineralöllieferanten als auch Behörden und Sachverständige für die sichere Lagerung verantwortlich.
Zu den wichtigsten Punkten in Sachen Sicherheit zählt unter anderem, dass jegliche Arbeiten wie etwa Wartungen, Änderungen oder Reparaturen an Heizöltanks (im Fachjargon: Heizölverbrauchertankanlagen) nur durch zertifizierte Fachbetriebe gem. §62 AwSV durchgeführt werden dürfen.
Tipp: Sollten Sie unsicher sein, ob ihr Handwerker diese Voraussetzung erfüllt, lassen Sie sich einfach deren Fachbetriebsbescheinigung vorzeigen. Dazu ist nämlich jeder Fachbetrieb dem Gesetz nach verpflichtet.
Auch sind Sie als Betreiber von Heizöltanks dazu verpflichtet, ihre Anlage regelmäßig zu überprüfen. Dazu reicht es oft schon aus, den Tank in Augenschein zu nehmen und auf ungewöhnliche Veränderungen zu achten (z.B. deutlicher Heizölgeruch, Flecken auf dem Tank oder Verformungen bei Kunststoffbehältern). Welche Prüfungen genau von Ihnen erwartet werden, erfahren Sie bei Ihrer zuständigen Behörde.
Des Weiteren gilt in Deutschland in Bezug auf die Lagerung von Heizöl das Prinzip der doppelten Sicherheit. Das bedeutet, dass einwandige Tanks aus Stahl oder Kunststoff in einem Auffangraum mit einer speziellen Beschichtung stehen müssen. Moderne Kunststofftanks haben deshalb direkt ab Werk doppelte Wände. Neue standortgefertigte Stahltanks werden direkt mit einer Kunststoffinnenhülle ausgestattet. Hier fällt der gesonderte Auffangraum dann weg.
Neben all diesen Dingen überwachen Behörden die Heizöllagerung in Deutschland. Zuständig sind hier in der Regel die Unteren Wasserbehörden des Kreises oder der kreisfreien Städte. Sollte Ihre Tankanlage einer regelmäßigen Überprüfung unterliegen (z.B. in einem Wasserschutzgebiet), erfolgt die Prüfung durch einen zugelassenen Sachverständigen nach AwSV. Näheres dazu erfahren sie HIER.
Mit all diesen Anforderungen ist sichergestellt, dass Heizöl ein sicherer und zukunftsorientierter Energieträger ist und bleibt.
[1] Prognos; Fraunhofer Umsicht; DBFZ (2018) – Status und Perspektiven flüssiger Energieträger in der Energiewende (Externer Link zur Studie)