Füllstandsmessung

Als Betreiber einer Öltankanlange sind Sie selbstverständlich immer interessiert, wie viel Heizöl sich noch in Ihrem Tank befindet. Daher gibt es verschiedenste Möglichkeiten den aktuellen Füllstand Ihres Tanks zu ermitteln. Egal, ob Sie Ihren Füllstand mechanisch, pneumatisch, per Ultraschall oder einfach mit dem Zollstock bestimmen, hier finden Sie die wichtigsten Informationen zu den gängigen Füllstandsanzeigen.

Neben Ihrem eigenen Interesse sind Betreiber von Öltankanlagen dazu verpflichtet ihren Tank mit Einrichtungen zum Feststellen des Füllstands auszurüsten (TRwS 791-1 Nr. 4.4.2). Bei Batterietankanlagen hat jeder Behälter mit der gleichen Einrichtung ausgerüstet zu sein. Einzige Ausnahme sind Kunststofftanks, bei denen die Seitenwände noch so durchscheinend sind, dass man mit einer Lampe den Füllstand durch die Tankwand hindurch ermitteln kann. Ist dies nicht mehr der Fall, sind auch diese Tanks mit einem entsprechenden Füllstandsanzeiger auszurüsten.

Optische Füllstandsmessung

Die wohl einfachste Methode zur Ermittlung des Füllstands Ihres Heizöltanks ist die Messung durch einfaches Anschauen des/der Tanks. Bei Kunststofftanks mit durchscheinenden Seitenwänden kann der Füllstand direkt ermittelt werden. Hilfreich ist hier noch eine Skala auf der Seitenwand oder eine Peiltabelle, sodass der Füllstand genau abgelesen und die nachzutankende Menge entsprechend eingestellt werden kann.

Sollten die Seitenwände nicht mehr richtig durchscheinend sein, hilft eventuell eine starke Lampe, um das Heizöl wieder sehen zu können. Wenn auch dies nicht mehr hilft schreibt der Gesetzgeber die Nachrüstung einer anderen Messmethode (z.B. mechanische Füllstandsanzeiger) vor.

Manuelle Füllstandsmessung

Eine ebenfalls einfache Methode zur Ermittlung des Füllstands Ihres Heizöltanks ist die Messung mit einem Peilstab. Genau wie beim Messen des Ölstands in Ihrem Auto stecken Sie einen Peilstab in den Tank und lesen nachher den Füllstand anhand der eingeprägten Marke auf dem Stab ab. Hier reicht im Prinzip auch schon ein handelsüblicher Zollstock für aus.

Am gängisten ist diese Methode bei unterirdischen Tankanlagen, die dafür mit einem verschließbaren Peilrohr mit herausnehmbaren Peilstab aus Messing oder Kunststoff ausgestattet sind.

Hinweis für Anlagen mit Leckschutzauskleidung (Kunststoffinnenhülle): Hier sollte auf keinen Fall ein Peilstab aus Metall verwendet werden, da durch diesen die Kunststofffolie beschädigt werden könnte. Für diese Anlagen nur Peilstäbe aus Kunststoff verwenden und diese langsam in den Tank einführen.

Mechanische Füllstandsmessung

Mechanische Messuhren bestehen in der Regel aus einem Schwimmer und der dazugehörigen Füllstandsanzeige. Der Schwimmer liegt auf der Heizöloberfläche und ist über einen Faden mit der Füllstandsanzeige verbunden. Der Faden ist selbst auf einer vorgespannten Rolle aufgewickelt. Je weniger Heizöl im Tank ist, umso mehr Faden wickelt sich von der Rolle. Eine Mechanik überträgt das auf eine Anzeige, an der Verbraucher den Ölstand einfach ablesen können. Beim Tanken verändert sich die Lage des Schwimmers. Der Faden wickelt sich auf und die Öltankanzeige informiert über einen vollgefüllten Heizölvorrat.

Pneumatische Füllstandsmessung

Bei pneumatischen Füllstandsanzeigern wird mit einer handbetriebenen oder elektrischen Pumpe so lange Luft in die Messleitung gedrückt, bis die darin stehende Heizölsäule verdrängt wird. Der nun auf die Luftsäule in der Messleitung wirkende hydrostatische Druck wird im Anzeigegerät in Füllungsgrad gewandelt.

Die klassische Variante besteht aus einer kleinen Handpumpe in Verbindung mit einem analogen Anzeiger. Dieser zeigt den Füllstand in der Regel in Prozent an. Es gibt aber auch speziell an den Tank angepasste Anzeiger, die Ihnen den Füllstand direkt in Liter angeben.

Moderne Messgeräte arbeiten elektronisch und geben den Füllstand mindestens in Liter, manchmal auch noch zusätzlich in Prozent und Zentimetern an. Diese Geräte lassen sich mittlerweile auch schon über entsprechende Schnittstellen mit dem Internet oder Mobilfunk verbinden, sodass Sie die Möglichkeit haben Ihren Füllstand per Fernzugriff abzufragen oder Ihren Füllstandsanzeiger in die Hausautomation einzubinden.

Füllstandsmessung per Ultraschall

Bei der Messung des Füllstands per Ultraschall spricht man von einer Laufzeitmessung. Ein Sensor auf dem Tank erzeugt Ultraschall-Impulse, welche von der Oberfläche des Heizöls reflektiert und vom Sensor wieder erfasst werden. Die benötigte Laufzeit für die zurückgelegte Strecke wird von der gesamten Tankhöhe abgezogen, woraus man dann den aktuellen Füllstand erhält.

Wie bei den anderen elektronisch arbeitenden Verfahren besteht auch hier die Möglichkeit der Anbindung an das Mobilfunknetz oder das heimische Internet, sodass der Füllstand auch abgelesen werden kann ohne extra in den Tankraum gehen zu müssen.

Hydrostatische Füllstandsmessung

Mittels eines Druckmessumformers kann ebenfalls der Füllstand eines Heizöltanks ermittelt werden. Dieser wandelt den phyikalischen Druck am Boden des Tank in ein eletrisches Signal um (piezoresistive Messzelle). Ermittelt wird hier die Differenz zwischen dem Druck am Boden des Tanks und dem aktuellen Umgebungsdruck außerhalb des Tanks. In Verbindung mit einem passenden Anzeige- und Regelgerät kann so der Füllstand sehr genau ermittelt und abgelesen werden.

Auch besteht hier wieder die Möglichkeit der Anbindung an das Mobilfunknetz, sodass der Füllstand auch abgelesen werden kann ohne extra in den Tankraum gehen zu müssen.