Sicherheitsausrüstung

Die technischen Sicherheitseinrichtungen Ihres Heizöltanks sind entscheidend für die Sicherheit Ihrer Tankanlage. Zugelassene Grenzwertgeber, Antiheberventile, Warnsonden und Leckwarngeräte, sowie sämtliche Leistungen rund um Ihren Tank erhalten Sie bei uns!

Antiheberventil

Ein Ventil (lat. ventusWind‘) ist ein Bauteil zur Absperrung oder Steuerung des Durchflusses von Fluiden. Ein Antiheberventil (auch: Heberschutzvenitl, Hebersicherung, Leerhebersicherung) ist eine Sicherheitseinrichtung gegen das Auslaufen (Aushebern) Ihres Heizöltanks. Solch ein Ventil ist immer dann erforderlich, sollte sich der maximale Füllstand des Tanks oberhalb des tiefsten Punktes der Ölleitung befinden. Hier besteht die Möglichkeit, dass im Falle eines Lecks in der Ölleitung das Heizöl aus dem Tank austritt. Auch ist solch ein Ventil erforderlich, wenn sich die entsprechende Ölleitung nicht über einem im Hausbau üblichen Betonboden (z.B. Lehmboden oder Kopfsteinpflaster) befinden. Ein Antiheberventil öffnet sich nur, wenn die Pumpe des Brenners aktiv Öl anzieht und schließt automatisch, wenn der Brenner nicht arbeitet und der von der Pumpe erzeugte Unterdruck in der Ölleitung fehlt.

Derzeit existieren drei verschiedene zugelassene Arten von Antiheberventilen auf dem Markt:

  • Kolbenantiheberventil
  • Membranantiheberventil
  • Magnetventil

Kolben- und Membranventile gehören zu den mechanisch wirkenden Ventilen. Der von der Brennerpumpe erzeugte Unterdruck wirkt gegen den Kolben bzw. die Membran des Ventils und öffnet so die Ölleitung. Das Heizöl kann in Richtung Brenner fließen. Schaltet der Brenner wieder ab, fehlt der Unterdruck in der Leitung und der Kolben bzw. die Membran verschließt die Ölleitung wieder. Da durch dieses Prinzip der hydraulische Widerstand innerhalb der Ölleitung erhört wird, können mechanisch wirkende Ventile mit einer festen oder individuell einstellbaren Absicherungshöhe eingebaut werden. So wird gewährleistet, dass keine Probleme mit der Heizung entstehen.

Magnetventile gehören zu den elektromagnetischen Ventilen. Sie werden mit der Steuerung des Brenners parallel geschaltet und immer dann elektrisch geöffnet, wenn sich die Brennerpumpe einschaltet. Da hier keine weiteren mechanischen Einflussfaktoren hinzukommen, ist eine Einstellung der Absicherungshöhe nicht erforderlich.

Der Gesetzgeber sieht sowohl bei Neuanlagen (TRwS 791-1 8.6 Abs. 1) als auch bei Bestandsanlagen (TRwS 791-2 8.6) Antiheberventile vor. Das bedeutet, dass auch Betreiber einer bestehenden Heizölanlage solch ein Antiheberventil nachrüsten müssen, sollte der maximale Füllstand des Tank oberhalb der tiefsten Stelle der Ölleitung liegen.

Grenzwertgeber

Ein Grenzwertgeber gehört in Verbindung mit der Abfüllsicherung des Tankwagens zur gesetzlich vorgeschriebenen Überfüllsicherung eines Heizöltanks.

Der Grenzwertgeber ist im Grunde ein Kaltleiter, der vor dem Befüllvorgang durch elektrischen Strom aufgewärmt wird. Dazu schließt der Tankwagenfahrer seine im Tankwagen verbaute Abfüllsicherung an die Steckdose des Grenzwertgebers an. Sollte nun bei der Befüllung das Heizöl das zuvor eingestellte Maximalvolumen erreichen und den Kaltleiter berühren, kühlt dieser schlagartig ab und verändert seinen Widerstand. Diese Widerstandsänderung wird vom Steuergerät im Tankwagen registriert und die Ölpumpe schaltet automatisch aus. So ist eine Überfüllung bei einem funktionstüchtigen Grenzwertgeber ausgeschlossen.

Um diese Sicherheit zu gewährleisten, muss der Grenzwertgeber auf jede Tankanlage individuell eingestellt werden. Die entsprechenden Einstellmaße werden durch die Hersteller vorgegeben und durch einen zertifizierten Fachbetrieb nach Wasserrecht eingestellt. Über das sog. Kontrollmaß können z.B. Sachverständige die ordnungsgemäße Einstellung des Grenzwertgebers begutachten, ohne diesen extra ausbauen zu müssen. Beide Maße müssen durch den Sachkundigen des Fachbetriebs protokolliert und dem Betreiber für seine Anlagendokumentation überreicht werden.

Der Kaltleiter wird durch eine Schutzhülle vor Beschädigung geschützt. Derzeit sind noch zwei verschiedene Baufomen dieser Schutzhülle im Bestand vorhanden. Grenzwertgeber, die vor 1985 hergestellt wurden, besitzen in der Regel eine Schutzhülle mit zwei Löchern, durch welche das Heizöl im Falle einer Überfüllung fließen kann (links im Bild). Durch häufiges Füllen bis an den Grenzwertgeber können sich durch das Befüllen aufgewirbelte Schmutzpartikel in den Löchern festsetzen. Hier spricht man vom “Verpilzen” des Grenzwertgebers. Daher hat der Gesetzgeber verfügt, dass solche Grenzwertgeber jährlich durch einen zertifizierten Fachbetrieb aufgebaut, gesäubert und überprüft werden müssen (TRwS 791-1 9.1 Nr. b). Um dies zu vermeiden besitzen neuere Grenzwertgeber daher eine geschlitzte Schutzhülle, die nicht verpilzen kann (rechts im Bild).

Leckwarngeräte

Ein Leckwarngerät dient dazu, den Überwachungsraum eines doppelwandigen Tanks zu überwachen. Der Überwachungsraum befindet sich zwischen den beiden Tankwänden und ist entweder mit einer Flüssigkeit oder einem Gas gefüllt oder mittels Vakuum vollständig evakuiert.

Die am Häufigsten vertretene Variante ist die Überwachung mittels einer Leckschutzflüssigkeit, welche vornehmlich bei unterirdischen Zylindertanks verwendet wird. Hierbei wird der Überwachungsraum mit der Flüssigkeit geflutet und mittels eines höher gelegenen Behälters überwacht. Zusätzlich ist in diesem Behälter eine Sonde verbaut, welche mit dem Leckwarngerät verbunden ist. Sollte eine Leckage auftreten, tritt die Flüsigkeit entweder ins Erdreich oder in den Tank aus, und der Flüssigkeitsspiegel im Behälter sinkt ab. Sobald die Sonde nicht mehr in der Flüssigkeit steckt und der Stromkreis somit nicht mehr geschlossen ist, gibt das Leckwarngerät Alarm.
Zusätzlich zum Behälter befindet sich noch ein Prüfventil am Tank. Dieses dient dazu den Durchfluss innerhalb der Doppelwandigkeit zu prüfen. Sollte eine gewisse Fließgeschwinidgkeit unterschritten oder eventuell gar kein Durchfluss mehr messbar sein, muss der Tank entweder saniert oder stillgelegt werden.

Die Varianten mit Luft funktionieren fast nach demselben Prinzip. Hier wird unterschieden zwischen Überdruck– und Unterdruck-Systemen. Bei den Überdruck-Systemen wird der Überwachungsraum des Tanks mit einem Gas (vornehmlich Luft) gefüllt. Das Leckwarngerät misst den Überdruck und gibt Alarm wenn dieser Druck aufgrund einer Leckage abfällt. Häufiger ist jedoch die Variante mit Unterdruck. Hier wird im Überwachungsraum ein Vakuum erzeugt und durch das Leckwarngerät sowohl gehalten als auch gemessen. Fällt das Vakuum ab, gibt das Leckwarngerät Alarm. Diese Systeme findet man am Häufigsten bei Tanks mit einer Leckschutzauskleidung (siehe Bild) und bei neueren Zylindertanks für den unterirdischen Einbau.

Eine Besonderheit bei den Druck-Systemen liegt darin, dass diese Geräte einmal jährlich durch einen zertifizierten Fachbetrieb nach Wasserecht gewartet werden müssen. Hier prüft der Monteur die Dichtigkeit der Anlage und des Gerätes und misst die verschiedenen Druckpunkte nach, um eine ordnungsgemäße Funktion des Leckwarngerätes zu bestätigen.